Die Indikationen für eine Hysteroskopie mit fraktionierter Abrasio umfassen eine breite Palette gynäkologischer Beschwerden und diagnostischer Bedürfnisse. Zum Teil müssen weitere Instrumente verwendet z.B. Fasszangen oder elektrische Schlingen. Hier sind die wichtigsten Indikationen:
Abnormale Uterusblutungen (prämenopausal oder postmenopausal):
- Unregelmäßige, starke oder anhaltende Blutungen, die nicht auf medikamentöse Behandlungen ansprechen.
- Blutungen, die nach der Menopause auftreten und abgeklärt werden müssen.
Endometriumpathologien:
- Endometriumhyperplasie: Verdickung des Endometriums, die eine gezielte Biopsie oder eine therapeutische Abtragung erfordert.
- Endometriumpolypen: Vorhandensein von Polypen, die das Endometrium verdicken und entfernt werden müssen.
- Adenomyosis: Oberflächliche Formen, bei denen die Uteruswand Veränderungen zeigt, die mit Hysteroskopie sichtbar und behandelbar sind.
Uterine Myome:
- Submuköse und intramurale Myome, die zu Blutungen oder anderen Symptomen führen und hysteroskopisch entfernt werden können.
Intrauterine Adhäsionen (Asherman-Syndrom):
- Behandlung von Verwachsungen innerhalb der Uterushöhle, die zu Fruchtbarkeitsproblemen oder Menstruationsstörungen führen.
Anormale Befunde bei der Bildgebung:
- Abklärung von auffälligen oder unklaren Befunden bei Ultraschall oder MRT, die auf eine Pathologie hinweisen könnten.
Chronischer übermäßiger vaginaler Ausfluss (Leukorrhoe):
- Diagnose und Behandlung von chronischem vaginalem Ausfluss, der nicht auf andere Therapien anspricht.
Anatomische Anomalien des Uterus (z.B. Müller’sche Anomalien):
- Abklärung und gegebenenfalls Behandlung von angeborenen Fehlbildungen wie Uterusseptum.
Rückstände von Schwangerschaftsprodukten:
- Entfernung von Plazentaresten oder anderen Schwangerschaftsgeweben nach einer Fehlgeburt oder Geburt.
Zervikale Läsionen:
- Untersuchung und gegebenenfalls Entfernung von pathologischen Veränderungen im Zervikalkanal.
Komplikationen im Zusammenhang mit intrauterinen Verhütungsmitteln:
- Entfernung von festsitzenden oder verrutschten Intrauterinpessaren (IUD) oder anderen Fremdkörpern.
Präoperative Planung und postoperative Nachsorge:
- Einsatz der Hysteroskopie zur Planung weiterer chirurgischer Eingriffe oder zur Überprüfung des Erfolgs einer vorherigen Operation.
Referenz:
- Orlando MS, Bradley LD. Implementation of Office Hysteroscopy for the Evaluation and Treatment of Intrauterine Pathology. Obstet Gynecol 2022; 140:499.
- Weinberg S, Pansky M, Burshtein I, et al. A Pilot Study of Guided Conservative Hysteroscopic Evacuation of Early Miscarriage. J Minim Invasive Gynecol 2021; 28:1860.
- Munro MG, Critchley HO, Broder MS, et al. FIGO classification system (PALM-COEIN) for causes of abnormal uterine bleeding in nongravid women of reproductive age. Int J Gynaecol Obstet 2011; 113:3.